Siedlung

Siedlung

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Sied|lung ['zi:dlʊŋ], die; -, -en:
a) menschliche Niederlassung; Ort, an dem sich Menschen angesiedelt haben:
eine ländliche, städtische Siedlung; eine prähistorische, römische, indianische, verlassene Siedlung; hier gab es schon in früher Zeit menschliche Siedlungen.
Zus.: Ansiedlung, Urwaldsiedlung.
b) meist am Rande oder etwas außerhalb gelegener Teil eines Ortes, einer Stadt, der aus meist gleichartigen, zur gleichen Zeit erbauten Häusern besteht:
sie wohnt in einer Siedlung am Stadtrand.
Syn.: Bezirk, Stadtteil, Viertel.
Zus.: Arbeitersiedlung, Neubausiedlung, Reihenhaussiedlung.

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Sied|lung 〈f. 20
I 〈unz.〉
1. das Siedeln
2. die planmäßige Anlage neuer Ortsteile od. ganzer Dörfer u. Städte (z. B. im MA bei der dt. Ostsiedlung)
II 〈zählb.〉
1. 〈i. w. S.〉 jede Niederlassung, in der Menschen wohnen, miteinander verkehren u. ihren Lebensunterhalt finden, einschließlich aller Bauten u. Anlagen
2. 〈i. e. S.〉 Gruppe gleichartiger, kleiner Wohnhäuser mit Garten am Rand eines Dorfes od. einer Stadt
● \Siedlung in Übersee 〈früher〉 Kolonie

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Sied|lung , die; -, -en [nhd., spätmhd. in: sidlungrecht = Siedlungsabgabe]:
1.
a) Gruppe [gleichartiger, kleinerer] Wohnhäuser [mit Garten] am Stadtrand o. Ä.:
er wohnt in einer modernen, neuen S. [am Stadtrand];
b) die Bewohner einer Siedlung (1 a):
die S. steht geschlossen hinter der Bürgerinitiative.
2. menschliche Niederlassung; Ansammlung von Gebäuden, in denen Menschen wohnen, samt den dabei befindlichen, anderen Zwecken dienenden Bauten, Einrichtungen, Verkehrsflächen usw.:
eine ländliche S.;
eine römische S.
3. Heimstätte (2).
4. <o. Pl.> (Papierdt.) das Ansiedeln von Menschen, bes. auf ↑ Heimstätten (2).
5. (Zool.) Kolonie von Tieren.

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Siedlung
 
[neuhochdeutsch, zu althochdeutsch sidalen »sich niederlassen«], jede menschliche Niederlassung. Nach der Benutzungsdauer unterscheidet man die Dauersiedlungen (ständig bewohnt) von den temporären Siedlungen (kurzfristig, etwa bis zu einem halben Jahr bewohnt), unter Letzteren saisonale Siedlungen (während mehrerer Wochen bewohnt, z. B. Almsiedlungen, Wochenendsiedlungen, Nomadenlager) und ephemere Siedlungen (flüchtige Siedlungen, z. B. Windschirme, Zeltlager und andere Siedlungen der Wildbeuter und Jägervölker). Eine Zwischenstellung nehmen die während einiger Jahre benutzten semipermanenten Siedlungen ein (z. B. bei der tropischen Feld-Wald-Wechselwirtschaft). - Bei den Siedlungen der sesshaften Bevölkerung sind die städtischen Siedlungen (Stadt) weitgehend durch nichtlandwirtschaftliche Funktionen bestimmt. Formen der ländlichen Siedlungen sind u. a. Einzelhof, Weiler, Dorf, gewerbliche Land-Gemeinde, Kibbuz, Agrostadt. Außer den Behausungen (Wohn- und Wirtschaftsgebäude) umfasst die Siedlung auch die Grundstücke, Verkehrs- (u. a. Häfen) u. a. öffentlichen Flächen (z. B. Grünanlagen) sowie Kult- und Schutzanlagen. Nicht in den Begriff der Siedlung eingeschlossen ist die Flur. Werden Siedlungen aufgegeben und geraten in Verfall, bezeichnet man sie als Wüstung. (Siedlungswesen)
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Bronzezeit: Befestigte Siedlungen
 

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Sied|lung, die; -, -en [nhd., spätmhd. in: sidlungrecht = Siedlungsabgabe]: 1. a) Gruppe [gleichartiger, kleinerer] Wohnhäuser [mit Garten] am Stadtrand o. Ä.: er wohnt in einer modernen, neuen S. [am Stadtrand]; Doch mit der Zeit zogen viele Flüchtlinge weg in die Stadt. Ganze -en wurden für sie gebaut (Wimschneider, Herbstmilch 108); ... blickte sie zu der S. hinauf, wo in einigen der ... Bungalows schon die Lichter an waren (Handke, Frau 11); Mit Investitionen in der S. solle man nicht so verschwenderisch sein, die Barackenbewohner wünschten ja oft gar keine anderen Wohnungen (Ossowski, Flatter 86); b) die Bewohner einer ↑Siedlung (1 a): die S. steht geschlossen hinter der Bürgerinitiative; Die ganze S. weiß, dass du ihn geschlagen hast (Ossowski, Flatter 161). 2. menschliche Niederlassung; Ansammlung von Gebäuden, in denen Menschen wohnen, samt den dabei befindlichen, anderen Zwecken dienenden Bauten, Einrichtungen, Verkehrsflächen usw.: eine ländliche, städtische S.; eine prähistorische, römische, indianische, verlassene S.; Da werden Wälder gerodet oder niedergebrannt, ... mehr und mehr entstehen geschlossene -en (Thienemann, Umwelt 26); jene berühmten -en (Ortschaften, Städte), bei deren Namensklange dem Zecher das Herz lacht (Th. Mann, Krull 10); Beim Wiederaufbau einer kroatischen S. helfen Soldaten der Bundeswehr (FAZ 12. 7. 99, 14); eine S. gründen, aufgeben; über die improvisierten -en der Goldgräber zur Zeit des Goldrausches (Leonhard, Revolution 119); wir fuhren oft Hunderte von Meilen, ehe wir zur nächsten [menschlichen] S. kamen. 3. a) Heimstätte (2); b) (DDR veraltet) Neubauernsiedlung. 4. <o. Pl.> (Papierdt.) das Ansiedeln von Menschen, bes. auf Heimstätten (2): zur S. geeignetes Land. 5. (Zool.) Kolonie von Tieren: bei einigen in -en brütenden Formen (Lorenz, Verhalten I, 240).

Universal-Lexikon. 2012.

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